Ein Tag der Liebe – für wen eigentlich?
Am Muttertag feiern wir die bedingungslose Liebe, Fürsorge und Geborgenheit, die Mütter ihren Kindern schenken. Doch während wir unsere Mütter ehren, gibt es Millionen von tierlichen Müttern, deren Liebe nie eine Chance bekommt. In der industriellen Tierhaltung wird Mutterschaft systematisch verhindert – eine Realität, die oft im Verborgenen bleibt.

Mutterschaft in der Tierindustrie – ein gestörter Kreislauf
In der Tierindustrie sind Schwangerschaft und Geburt keine natürlichen, selbstbestimmten Prozesse, sondern Bestandteile einer wirtschaftlich durchgeplanten Produktionskette. Tiere werden gezielt „besamt“, ihre Reproduktionsfähigkeit ausgenutzt – mit dem Ziel, möglichst hohe „Leistung“ zu erzielen.
Die Rolle der Mutter ist dabei rein funktional: Ihre Kinder dienen entweder der Mast (wie zum Beispiel bei Ferkeln, Lämmern oder Kälbern, etc.) oder dem Erhalt der Milchproduktion (wie bei “Milchkühen”). Die emotionale Bindung, die zwischen Mutter und Nachwuchs entsteht, wird dabei bewusst ignoriert oder als „nicht existent“ abgetan.
Wenn Mutterschaft wirtschaftlich stört
Besonders drastisch zeigt sich dieses System in der Milchindustrie. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie – wie jedes Säugetier – ein Kalb zur Welt bringen. Doch dieses Kalb darf selten bei seiner Mama bleiben: In der Regel wird es ihr bereits kurz nach der Geburt weggenommen. Diese Trennung geschieht nicht aus Tierwohlgründen, sondern aus wirtschaftlichem Interesse: Die Kuh soll möglichst viel Milch für den menschlichen Konsum produzieren, das Kalb würde ihr davon „zu viel“ wegtrinken. Die Mutterkuh wird oft nur wenige Wochen später wieder künstlich besamt – ein Kreislauf von Geburt, Trennung, Melken, erneuter Besamung.
Die emotionale Belastung, die durch diese Praxis entsteht, ist inzwischen weitreichend bekannt. Kühe rufen tagelang nach ihren Kälbern, zeigen Suchverhalten und in vielen Fällen Anzeichen von Stress und Depression. Da Kälber in der Milchproduktion selbst keine Rolle spielen, werden sie – unabhängig vom Geschlecht – früh von ihren Müttern getrennt. Während männliche Kälber oft nach kurzer Mast geschlachtet oder in Kälbermastbetriebe gegeben werden, werden weibliche Kälber in der Regel zur Nachzucht eingesetzt und durchlaufen später denselben Kreislauf aus Besamung, Geburt und Trennung wie ihre Mütter.
Unsere Patenkuh „Uxi” wurde ebenfalls kurz nach der Geburt ihrer Mutter entrissen. Da sie aus einer Zwillingsgeburt stammte und dabei unfruchtbar zur Welt kam, galt sie als „nicht nutzbar“ für die Milchproduktion. Weil sie keine Nachkommen gebären und somit keine Milch liefern konnte, wurde sie für die Industrie als wertlos angesehen und sollte frühzeitig getötet werden. Marla hingegen hatte das große Glück auf dem Lebenshof geboren zu werden und entkam so dem Schicksal als sogenannte “Milchkuh”.


Zum Muttertag: Ein Zeichen für Mitgefühl setzen
Zum Muttertag möchten wir nicht nur unseren eigenen Müttern danken, sondern auch auf das stille Leid der tierlichen Mütter aufmerksam machen. Es ist an der Zeit, Elternschaft über Artgrenzen hinweg anzuerkennen und zu schützen.
Mit einer Tierpatenschaft bei „Tierpatenschaft mit Herz“ kannst Du ein Zeichen setzen und aktiv dazu beitragen, dass Tiere wie Uxi und Marla ein Leben in Sicherheit und Würde führen können.
👉 Jetzt eine Tierpatenschaft übernehmen oder verschenken
Zu unseren Patentieren, die keine Mama haben durften, erfährst du mehr in diesem Blogbeitrag.