Alltag auf dem Lebenshof – ein Gastspiel

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Viele Menschen, die wir treffen und kennen träumen von einem eigenen Lebenshof. Und auch wir haben die Vision, einen eigenen Lebenshof zu gründen bzw. zu übernehmen. Doch das Leben auf dem Lebenshof ist leider nicht die pure Romantik, die man sich vorstellt, sondern bedeutet vor allem auch harte Arbeit- zu jeder Jahreszeit, zu jedem Wetter und zu jeder Tageszeit.

Daher haben wir die Chance genutzt, um uns mit dem Alltag auf einem Lebenshof näher vertraut zu machen – Jan und Denise von unseren Verein übten sich persönlich auf einem unserer befreundeten Lebenshöfe und sammelten dort erste Erfahrungen.  Sie lebten dort vor Ort für  ein paar Monate und gestalteten unsere Tierrechtsarbeit von dort aus. Nebenbei schnupperten sie immer wieder in die verschiedensten anfallenden Aufgaben rein und halfen auch immer wieder bei größeren Projekten, so z.B. auch wenn eine große Heulieferung ankam.

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Hier ein paar Einblicke in ihre Zeit:

Die mit Sicherheit wichtigste und elementarste Aufgabe eines jeden Hofes ist die tägliche Versorgung der Tiere. Auf dem Hof, auf dem Jan und Denise hospitierten, leben um die 100 Tiere. Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Enten, Gänse, Füchse und natürlich auch ein paar Hunde und Katzen, die auf keinem Hof fehlen dürfen. So müssen diese Tiere täglich Tag gefüttert und versorgt werden. Der Tag beginnt mit der morgendlichen Runde, wenn einige der genannten Tiere aus ihren Ställen bzw. von ihren Nachtplätzen in die Außengehege gebracht werden. Die Hunde dürfen ihre ersten Gassi-Runden gehen, bei den Pferden und Schweinen wird ausgemistet und gefüttert. Und schon sind locker 1-3 Stunden vergangen…

Die Rinder hingegen leben in einem Art Offenstall und entscheiden so selbstständig, wann sie aufstehen wollen oder lieber noch etwas länger im gemütlichen Strohbett verweilen.  Einige Tiere werden jedoch täglich individuell versorgt und gefüttert, wenn sie z.B. krank sind oder besonderes Futter benötigen. Je nachdem wie viele Tiere das betrifft, muss entsprechend mehr Zeit eingeplant werden.

Neben der Versorgung der Tiere müssen außerdem überwiegend Tätigkeiten auf bzw. um den Hof erledigt werden, damit dieser überhaupt erhalten werden kann. Hierzu zählen Aufgaben wie das Bäumebeschneiden, Rasenmähen, Blumengießen, Reparaturen an Stallungen und Dächern, Hoffegen, Schneeschaufeln, Weidekoppeln auf- und abbauen usw.. Die Liste dieser Aufgaben ist unendlich und variiert natürlich nach Jahreszeit, doch eins steht fest: Fertig ist man quasi nie, da es IMMER etwas zu tun gibt.

Die Zeit mit den Tieren ist besonders und unvergleichlich, dennoch gibt es auch immer wieder sehr traurige Momente, wenn Tiere bspw. alt werden und krank sind. Das Schlimmste sind ohne Frage die Tage und Stunden, wenn Tiere sterben oder im Sterben liegen und dann von Menschenhand erlöst werden müssen. Es sind die Momente, wenn die Erde kurz stehen bleibt und man mit seiner Trauer nicht weiß, wohin zu gehen. Nur leider gehört diese Erfahrung auch zu denen, die Jan und Denise bereits mehrfach miterleben mussten. Den einzigen Trost findet man dann im Gedanken, dass so wieder neue Plätze für andere Seelen frei werden und neue Tiere gerettet werden können.

Die Tage auf dem Hof sind kurz, vor allem im Winter, wenn bereits zwischen 16 und 18 Uhr die Sonne untergeht und dennoch genauso viel zu tun ist, wie im Sommer. Egal zu welcher Jahreszeit enden die Tage mit der Abendrunde, wenn einige der Tiere wieder in ihre Strohbetten bzw. Nachtgehege gebracht werden und die abendliche Fütterung ansteht.

Nach ihrer intensiven Zeit auf dem Lebenshof können Jan und Denise sagen, dass sie die Zeit dort sehr schätzten und in vielen Momenten auch sehr genossen haben. Dennoch ist die Arbeit keinesfalls zu unterschätzen und man sollte sich wirklich sehr gut überlegen, ob man wirklich bereit ist, alles für den Hof und die Tiere geben zu wollen und Worte wie Urlaub und Wochenende erst mal aus seinen Gedanken zu streichen.

2 Antworten

  1. Sinja Neubauer

    Ein Tier süßer als das andere und so wieder von vorne. Sie sind alle wundervoll. Ich bin so dankbar für jedes einzelne Tier, dass hier sein kann. Wie sollte da noch alles mit Milch schmecken?!

  2. Angelika Wedekind

    Ihr seid so toll! menschen wie ihr es seid, lassen hoffen.

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